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Gesundheitswesen

Seit Jahrzehnten gibt es in NRW eine rege und zum Teil gut etablierte Zusammenarbeit zwischen Selbsthilfegruppen und Einrichtungen des Gesundheitswesens. Dazu gehören unter anderem Krankenhäuser, Arztpraxen oder Rehabilitationskliniken. Diese Zusammenarbeit bildet eine wesentliche Basis für die Hilfe von Betroffenen für Betroffene.

Die Betroffenenkompetenz wird in dieser Zusammenarbeit weiterentwickelt und vielfach weitergegeben. Sie ermöglicht Menschen in schwierigen Situationen eigene Fähigkeiten zu erlangen und mit einer Erkrankung im Alltag besser zu leben, selber aktiv zu werden und selbstbewusster professionell Helfenden und Ärzten zu begegnen.

Bei aller Kooperation ist zu beachten, dass die Unterstützung durch Selbsthilfe ehrenamtlich ist und die Zusammenarbeit mit Betroffenen nur freiwillig erfolgen kann!

NRW war der Ausganspunkt für eine strukturierte Zusammenarbeit zwischen Selbsthilfe und Einrichtungen im Gesundheitswesen unter der Moderation von Selbsthilfe-Kontaktstellen.

Selbsthilfefreundlichkeit und Patientenorientierung im Gesundheitswesen“ ist heute das Synonym für ausgezeichnete Krankenhäuser, Rehakliniken und Arztpraxen, die dem Netzwerk beigetreten sind und diese Kooperationsform praktizieren.

Krankenhaus

Selbsthilfegruppen haben zum Teil langjährige Kooperationen mit den Krankenhäusern in ihrer Region.

Sie helfen neu Betroffenen als Gruppe oder in der Einzelberatung, durch Besuche am Krankenbett mit ihren Erfahrungen. Diese Betroffenenkompetenz ermöglicht eine Alltags- und Bewältigungshilfe über die medizinische und pflegerische Behandlung im Krankenhaus hinaus.

Laut dem Krankenhausgesetz des Landes NRW §10 sind Krankenhäuser zur Zusammenarbeit mit Selbsthilfe (Einrichtungen/Gruppen) verpflichtet.

Krankenhäuser, die dem Netzwerk „Selbsthilfefreundlichkeit und Patientenorientierung im Gesundheitswesen“ beigetreten sind, arbeiten nach den folgenden Qualitätskriterien.

 

Rehabilitations-Einrichtungen

Die Integration des Prinzips der Selbsthilfe in Reha-Einrichtungen hat z.B. beim Thema Suchthilfe eine lange Tradition. Rehakliniken informieren zur Selbsthilfe und regen den Besuch einer Gruppe nach dem Abschluss einer Behandlung an.

Weitere sinnvolle Möglichkeiten die Selbsthilfe zu integrieren sind:

  • Hilfe bei der Schulung des Klinikpersonals
  • Hilfe bei formalen Erledigungen
  • Hilfe bei der Gestaltung von Übergängen und bei der Begleitung in der Nachsorge

Reha-Einrichtungen, die dem Netzwerk „Selbsthilfefreundlichkeit und Patientenorientierung im Gesundheitswesen“ beigetreten sind, arbeiten nach folgenden Qualitätskriterien.

Arztpraxen

Eine langjährige Zusammenarbeit besteht in NRW zwischen Selbsthilfe und niedergelassenen Ärzten.

Sie werden unterstützt durch die Kooperationsberatungsstelle (KOSA) der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein und Westfalen-Lippe
2009 entwickelten beide Stellen ein Fortbildungskonzept für Medizinische Fachangestellte zum Thema „Selbsthilfe – Unterstützung für Patient und Praxis“.
Diese Fortbildung wurde seitdem in Kooperation mit Selbsthilfe-Kontaktstellen mit verschiedenen Themenschwerpunkten vielfach umgesetzt.